Welche Gartenarbeiten stehen im Winter an?
Im Grunde gibt es im Winter nicht viel zu tun. Der Garten ist im Winterschlaf, und das ist gut so. Die Pflanzen sammeln Kraft für die kommende Gartensaison. Die wichtigste Tätigkeit im Winter ist der Rückschnitt von Baumen und Sträuchern.
Wie geht man beim Strauchschnitt am besten vor?
Viele Sträucher, wie Bauernjasmin, Deutzien, Haselnuss oder Spiersträucher, können bis auf etwa 30 oder 40 cm zurückgeschnitten werden. Hobbygärtner haben oft Angst vor diesem starken Eingriff, doch das ist unbegründet. Denn er fördert einen kräftigen und gesunden Austrieb. Nötig ist ein solcher Rückschnitt etwa alle drei Jahre.
Sträucher wie Zaubernuss, Magnolien, Hibisken oder Kupferfelsenbirne sollten jedoch nicht zu stark gestutzt werden, da dies ihre charakteristische Wuchsform zerstören könnte.
Bild: Gartenexperte Karl Leins vom Vonovia Wohnumfeld Service
Was ist beim Rückschnitt von Bäumen und Obstgehölzen zu beachten?
Kleinkronige Bäume wie Rotdorn, Kugelakazie oder Kugelahorn sollten alle drei bis vier Jahre auf ihre ursprüngliche Schnittform zurückgeschnitten werden, damit sie ihre typisch dichte Krone behalten. Immergrüne Formgehölze, wie Eiben, Thuja oder Wacholder, werden ganzjährig in Form geschnitten. Bei Obstgehölzen stellt sich die Frage nach Form- oder Ertragsschnitt. Ein Ertragsschnitt ist in der Regel ein intensiver Schnitt, der weniger attraktiv aussieht, aber eine reichliche Ernte liefert. Ein Formschnitt sieht gut aus, führt jedoch zu einer geringeren Ernte.
Wer sich intensiver mit dem Gehölzschnitt auseinandersetzen möchte, findet in Gartenschulen, Gartenbauvereinen, Volkshochschulen oder anderen Einrichtungen Kurse zu diesem Thema.
Wie kann man das Schnittgut weiterverwenden, wenn man es nicht nur entsorgen will?
Schnittgut kann gehäckselt und als Mulch in Beeten verwendet werden. Alternativ kann das Schnittgut auch für den Bau von Benjes- oder Totholzhecken genutzt werden. Sie dienen kleinen Säugetieren und Insekten in der kalten Jahreszeit als Unterschlupf.
Wie kann man empfindliche Pflanzen vor Frost schützen?
Schon im Herbst beginnt die Vorbereitung auf den Frostschutz. Warten sie nicht zu lange, achten Sie auf den Wetterbericht und die Temperaturen. Die ersten Fröste treten oft in klaren, windstillen Nächten auf – spätestens dann sollten Sie handeln.
Schützen Sie Pflanzentöpfe mit isolierenden Materialien wie Luftpolsterfolie, Styropor, Strohmatten, Jute oder einem speziellen und praktischen Topfschutz-Mantel. Empfindliche Pflanzen selbst schützen Sie am besten mit Vlies oder Jute. Kunststofffolien sind für den Schutz der Pflanzenteile nicht geeignet, weil sie nicht atmungsaktiv sind und für Fäulnis sorgen.
Kübelpflanzen wie beispielsweise Oleander, Oliven und Zitruspflanzen sollten im Winter ans oder besser ins Haus gebracht werden. Sie sind frostempfindlich und benötigen einen geschützten frostfreien Platz, idealerweise mit etwas Licht. Wichtig: Gießen Sie die Pflanzen auch in ihrem Winterquartier regelmäßig, aber mäßig, und achten Sie dabei auf Schädlingsbefall, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Was muss man außerdem beachten, um Balkon und Garten winterfest zu machen?
Um Balkontische, Stühle, Sonnenliegen und Gartengeräte vor Frostschäden zu schützen, sollten diese an einem frostfreien Ort gelagert werden. Das kann beispielsweise der Keller, die Garage oder der Schuppen sein. Alternativ können die Möbel auch mit einer wasserfesten Plane abgedeckt werden, um sie vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Wichtig: Reinigen Sie Garten- und Balkonmöbel vorher und entleeren Sie alle Schläuche und Bewässerungssysteme.
Jetzt ist auch eine gute Zeit, um kleinere Geräte wie Rechen oder Gartenscheren zu pflegen und zu reparieren, damit sie im Frühling einsatzbereit sind.
Wie können Hobbygärtnerinnen und -gärtner den Winter noch nutzen?
Der Winter ist die ideale Zeit, um in der warmen Stube die nächste Gartensaison zu planen. Überlegen Sie, welche Beete Sie anlegen wollen und was Sie im Garten oder auf dem Balkon ein- oder umpflanzen möchten. Machen Sie eine Liste, was Sie für Ihre neuen Pflanzprojekte benötigen und prüfen Sie, was Sie davon schon haben.