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Was darf in den Abfluss?

Essensreste, Feuchttücher, Medikamente – all diese Dinge werden allzu oft in der Toilette entsorgt. Doch was gehört wirklich in den Abfluss und was nicht? Marc Koch vom Vonovia Technischen Service erklärt’s. 

Foto von Marc Koch
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Was darf unbesorgt in die Toilette hinein?

In die Toilette darf nur, was der Mensch ausscheidet, und Toilettenpapier aus Zellstoff, das sich sofort zersetzt, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Und natürlich Wasser. 

Gibt es Ausnahmen von dieser Regel? 

Nein, es gibt nichts anderes, das man bedenkenlos in der Toilette oder in anderen Abflüssen entsorgen könnte.  

Was ist mit Speiseresten? Darf ich die in der Toilette entsorgen? 

Das hat in der Toilette nichts zu suchen, das gehört in den Biomüll. Essensreste können nicht nur die Abflussrohre verstopfen, sondern locken auch Ratten an. Öl, zum Beispiel vom Frittieren, darf ebenso wenig in den Abfluss. Das entsorgt man in einer Tüte im Restmüll.

Foto: Marc Koch ist zertifizierte Fachkraft für Rohr- und Kanalreinigung sowie Kanalinspektion. Seit 2016 ist er für Vonovia in Kiel unterwegs.

Wie sieht es bei Farben, Lacken und Medikamenten aus?

Auf gar keinen Fall! Farben und Lacke sind umweltschädlich und gelangen über das Abwasser ins Grundwasser. Das wollen wir nicht. Gleiches gilt für Medikamente. Selbst moderne Kläranlagen können die Wirkstoffe nicht herausfiltern. In Flüssen und Seen schädigen die Medikamente dann die Tier- und Pflanzenwelt. Viele Medikamente können in den Hausmüll, andere müssen über Apotheken oder Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.  

Sie werden ja meist dann gerufen, wenn es Verstopfungen gibt. Was ist die häufigste Ursache?

90 Prozent der verstopften Rohre, die ich in meiner Arbeit sehe, kommen von feuchtem Toilettenpapier. Auf einigen Packungen steht, dass man ein bis zwei Blatt in der Toilette entsorgen darf. Ich sage ganz klar: Das hat in der Toilette nichts zu suchen! Feuchtes Toilettenpapier aus Vlies bildet eine zähe, faserige Masse und die hängt dann irgendwo in den langen Rohren fest. Bis sich das bemerkbar macht, dauert es. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Feuchttücher, wie etwa zum Abschminken, für Babys oder zum Putzen. All diese Tücher müssen im Restmüll entsorgt werden.

Was mache ich, wenn das Rohr doch mal verstopft?

Einen handelsüblichen Gummipümpel sollte man immer zuhause haben. Viele Verstopfungen lassen sich damit schon lösen. Wenn das nicht ausreicht, dann bleibt nur noch der Fachmann. Von Chemie in der Toilette rate ich immer ab.

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Nun gibt es in einer Wohnung auch noch andere Abflüsse als die Toilette. Was darf durch die Abflüsse von Spüle, Waschbecken und Dusche, und was nicht?

Gerade für diese Abflüsse gilt: Nur Wasser sollte durch sie hindurch! Und natürlich die Seife, die man benutzt. Ich habe bei meiner Arbeit einmal jemanden getroffen, der sogar das Öl vor dem Abwaschen aus der Pfanne gewischt hat. So weit muss man nicht gehen. Die paar Tropfen können getrost durch den Abfluss. Aber wie schon gesagt, keine großen Mengen Öl. 

Und im Bad? Da sammeln sich ja gerne mal Haare im Abfluss.

Dusche und Waschbecken im Bad sind deswegen wirklich sehr anfällig für Verstopfungen. Gerade beim Duschen lassen sich Haare im Abfluss kaum vermeiden. Ein Abflusssieb ist wichtig, um Verstopfungen zu vermeiden, auch wenn es nicht alles auffangen kann. Deswegen sind das die zwei einzigen Bereiche, bei denen auch mal Chemikalien angewendet werden dürfen. 

Zur Vorsorge kann man einmal im Monat ein handelsübliches flüssiges Rohrfreimittel in der empfohlenen Dosierung einsetzen. Das löst organische Stoffe, wie Haare, auf. Von Granulat rate ich dringend ab. Das bleibt meist schon im Siphon stecken. In der Dusche muss man am Ende die Fliesen aufmachen, um die betroffenen Stellen der Abflussrohre austauschen. 

Frau mit Pümpel am Waschbecken
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